Erzeugen von PDF-Dokumenten mit GEOS

Mit der Textverarbeitung geoWrite 2.1 für GEOS 1.3 (und höher), war es bei Erscheinen 1987 bereits möglich, hochqualitative Ausdrucke mittels Apple LaserWriter– (und kompatiblen) Druckern zu erstellen. Im Lieferumfang von geoWrite 2.1 (welches in GEOS 2.0 enthalten war) befanden sich hierfür spezielle LaserWriter-Fonts und die Applikation geoLaser, welche das zu druckende Dokument in Form von PostScript-Daten an den Drucker senden kann. Da sich PostScript-Daten in PDF-Dokumente umwandeln lassen, kann man heute unter Zuhilfenahme modernerer Software relativ komfortabel aus geoWrite-Dokumenten hochqualitative, durchsuchbare PDF-Dokumente erstellen.

Die Erzeugung eines PDF-Dokuments aus einem geoWrite-Dokument verläuft in drei Schritten: Vorbereitung des geoWrite-Dokuments, “Ausdruck” des Dokuments, Konvertierung nach PDF:

Vorbereitung

Damit man im fertigen PDF-Dokument durchsuch- und kopierbaren Text erhält, muss der Text im geoWrite-Dokument mit für den Laserdruck vorgesehenen Schriftarten (Fonts) formatiert sein. In GEOS 2.0 findet man auf der Disk “Write Utilities” einige solcher Fonts. Man kann sie am Dateinamenspräfix “LW_” erkennen. Außerdem weist der Beschreibungstext auf die Eignung für LaserWriter-Ausdrucke hin:

LaserWriter Fonts auf Disk: "Write Utilities"    LaserWriter Font Dateiinfo

Diese Fonts kopiert man am besten auf die geoWrite-Arbeitsdiskette. Damit stehen sie dann im “Schrift”-Menü von geoWrite zur Verfügung:

geoWrite 128

“Druck”

Um unter GEOS geoWrite-Dokumente direkt auf einem am Commodore 64/128 angeschlossenen Apple LaserWriter ausdrucken zu können, ist auf der “Write Utilities”-Disk das GEOS-Programm geoLaser enthalten. Dieses dient normalerweise dazu, das gewählte Dokument direkt als PostScript-Daten auf dem am Userport (seriell) angeschlossenen LaserWriter auszudrucken. Aus diesem Grund muss man nach dem Start von geoLaser zunächst die serielle Datenübertragungsrate zum Drucker auswählen:

GEOLASER auf der Disk Write Utilities    geoLaser Übertragungsgeschwindigkeit

Da wir aber das geoWrite-Dokument nicht auf einem Apple LaserWriter ausdrucken, sondern zunächst in eine PostScript-Datei konvertieren und anschließend daraus ein PDF-Dokument erzeugen wollen, benötigen wir eine Möglichkeit, die PostScript-Daten nicht über den Userport auszugeben, sondern stattdessen in eine Datei zu schreiben. Von Jim Collette gibt es dazu das GEOS-Programm “PS Patcher-2.0”, welches geoLaser (und geoPubLaser) so modifiziert, dass die PostScript-Daten von diesen Programmen direkt auf Disk geschrieben werden. “PS Patcher-2.0” findet man bei Zimmers.net, sowie auch das Paket “geoLaser-PostScript.zip”, welcher bereits gepatchte Versionen der beiden Programme und einige weitere Laser-Schriften beinhaltet.

Beim Start der gepatchten Version von geoLaser erhält man zwar weiterhin die Abfrage zur Auswahl der Übertragungsgeschwindigkeit, allerdings ist der Meldungstext geändert und weist darauf hin, auf welches Laufwerk die Daten ausgegeben werden:

geoLaser Laufwerk B

Nach Bestätigung der Auswahl erfolgt die Wahl des zu “druckenden” geoWrite-Dokuments, welches nach Abfrage der zu druckenden Seiten und Kopienanzahl auf dem vorher benannten Laufwerk in eine PostScript-Datei ausgegeben wird:

geoLaser Dateiauswahl     geoLaser Druckeinstellungen     geoLaser druckt

Wenn geoLaser den “Druck” beendet hat, so findet man auf dem gewählten Laufwerk eine neue PostScript-Datei (Präfix “PS.” + geoWrite-Dateiname):

geoLaser_PS_Datei

Konvertierung

Wir haben nun eine PostScript-Datei am Commodore 64/128, aus der wir im letzten Schritt am PC (unter Windows) eine PDF-Datei erzeugen wollen. Dazu muss zunächst die PostScript-Datei vom Commodore 64/128 zum PC transferiert werden. Eine Möglichkeit dies zu tun habe ich bereits früher hier beschrieben. Wenn man am PC die zunächst nur ein Commodore-Diskimage hat, so kann man dieses z.B. mittels DirMaster öffnen und die PostScript-Datei einfach aus dem Disk-Image exportieren:

DirMaster Dateiexport     DirMaster Dateiexport

Im letzten Schritt verwenden wir nun GSview 5.0 um aus der PostScript-Datei vom Commodore 64/128 (mit der Dateiendung “.seq”) ein PDF-Dokument zu machen:

GSview Convert     GSview_Dateiauswahl     GSview Konvertierungseinstellungen

GSview hat nun aus der PostScript-Datei ein PDF-Dokument erzeugt, dessen Text durchsuch- und kopierbar ist und das sich in hoher Qualität auf einem modernen Drucker ausdrucken lässt:

PDF-Dokument

P.S.: Vermutlich kann man auch geoPaint-Bilder nach PDF umwandeln und mittels geoPubLaser können geoPublish-Dateien nach PDF gewandelt werden, aber ich habe mich in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung auf geoWrite konzentriert.

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